Reise auf die unbekannte Insel Evia (Euböa)

Allen widrigen Umständen zum Trotz haben wir uns entschlossen, doch in den Süden auf Urlaub zu fahren. Urlaub in Österreich ist zwar auch schön, aber wir wollen im Sommer einfach Sonne und warmes Wetter. Wir haben die Insel Evia auserkoren. Die zweit größte Insel Griechenlands ist bei uns beinahe unbekannt. Die Recherchen im Vorfeld haben wenige Ergebnisse gebracht. Es gibt nahezu keine Hotelburgen und wenige ausländische Touristen. Also genau das Richtige für uns! 


Reisen in Corona Zeiten ist möglich, aber mit ein paar Regeln verbunden. Die Griechen verlangen ein vorab ausgefülltes Formular. Anhand der Angaben bekommt man einen QR Code und dieser wiederum zeigt den Grenzbeamten, ob man vor Ort einen Corona Test machen muss. 

Wir haben natürlich das Formular UND einen weniger als 48 Std alten negativen Corona Test, den wir am Freitag noch in Graz gemacht haben. Trotzdem muss an der Grenze aufgrund des QR Code Ergebnisses einer von uns beiden noch mal zum Test. 


An der Bulgarischen Grenze hatten wir es auch recht lustig. Hatte nichts mit COVID-19 zu tun, sondern damit, dass wir vor 2 Jahren auf der Heimreise aus Marokko unser (Wunsch-)Kennzeichen verloren hatten. Da damals der italienische Polizeibeamte an der Grenze das Kennzeichen als gestohlen eingetragen hatte und das noch immer in der Datenbank so aufschien, hatten wir den Salat. Bis wir den Grenzbeamten die Sachlage erklärt hatten, diverse Formulare ausgefüllt und eine schriftliche Stellungnahme abgegeben hatten, ist halt ein bisschen Zeit vergangen….

Wir haben’s dann am ersten Tag in Griechenland nicht mehr ganz nach Evia geschafft, aber dank der Trip Adviser Funktion des neuen Garmin Overlander Navis haben wir ein klein wenig abseits der Route in einem beschaulichen kleinen Orterl eine sehr gute Taverne direkt am Strand gefunden. Inkusive Schlafplatz am Hafen/Dorfplatz. Das Essen war vorzüglich, die besten Shrimps Saganaki ever. Von der zweitägigen Anreise (über Slowenien, Kroatien, Serbien, Bulgarien) ziemlich ermüdet haben uns auch die bis weit in die Nacht am Dorfplatz lautstark spielenden Kinder nicht gestört und sind wir nach dem Essen quasi ins Koma gefallen. 

Am nächsten Tag kommen wir gegen Mittag in Chalkida, der Hauptstadt Evias an. Das Verkehrschaos überfordert mich ein wenig, zum Glück muss ich nicht fahren. 

Ein kleiner Mittagssnack (zum ersten Mal essen wir Seeigel – echt lecker!) an der Promenade mit Blick auf den Euripos muss sein. Der natürliche Meereskanal zw. Euböa und dem Festland ist hier an der engsten Stelle nur 40 Meter breit und teilt die Inselhauptstadt in 2 Hälften. 

Ein besonderes Merkmal der Meerenge sind ihre ungewöhnlichen, wechselnden Gezeitenströmungen. Die regulären Strömungen ändern vier Mal, die irregulären dagegen, die bei zunehmendem Mond auftreten, bis zu zwölf Mal pro Tag die Richtung.

Plötzlich taucht etwas Ungewöhnliches aus dem Meer auf. Zuerst denken wir ein riesiger Fisch. Aber nach einiger Zeit kommen wir drauf, dass hier 2 Meeresschildkröten wohnen. Cool, zum ersten Mal sehe ich Meeresschildkröten in freier Natur! (Foto gibts leider keines, weil die immer nur ganz kurz zum Luftschnappen aufgetaucht sind.)


Dann geht’s los richtung Strand! Dachte ich zumindest frohgemutes. Auf Google Earth hab ich ein bisschen geguckt, wo es denn eine schöne Bucht in der Nähe geben könnte. Allzuweit wollen wir heute nicht mehr fahren. Ich habe 2, 3 kleine „Buchten“ ausgemacht, Offroad über einen kleinen Felskamm inklusive. Der Offroad-Weg hat sich bald als ziemlich extrem herausgestellt, zumindest das steile Bergabstück an der Steilküste entlang. Unser Bremi hüpft und wackel, es ist ziemlich ausgewaschen und die Schräglagen natürlich immer zum Abgang  hin. 

Gut, wir bleiben stehen und lassen mal Luft aus den Reifen ab. Dann fängt die Misere aber erst so richtig an. Die Buchten stellen sich nicht als Strand heraus, sondern als Fischzuchten. Kein Runterkommen zum Meer. Kein Schlafplatz weit und breit in Sicht. Na super, das hab ich ja mal prima hingekriegt! 


 


Hier können wir nicht bleiben. Zum Glück geht der Weg der Küste entlang weiter ist dann auch wieder recht schön und wir müssen nicht zurück. 

Beschreibnatürlicher Meereskanal zwischen der griechischen Insel Euböa und dem Festland. Die schmalste Meerenge der Welt ist an ihrer engsten Stelle nur 40 Meter breit und teilt die Inselhauptstadt Chalkida in zwei Hälfte

Wir kommen in Boyfalo raus, einem lieben kleinen Ort mit netten Tavernen und einem kleinen Hafen. Aber es ist hier so windig, dass ein Bleiben unmöglich ist. Es ist schon 17:30 und immer noch kein Schlafplatz in Sicht. Zum Glück haben wir von Maria von Ko.Ma.land (http://koma.land/ ) ein paar Tips bekommen, darunter auch ein Strand, der sehr schön sein soll. Und so machen wir uns auf den knapp 3 stündigen Weg in den Nordosten. Nach der Abzweigung zum Strand fahren wir einen 7km langen (sehr staubigen) Feldweg richtung Meer hinunter. Gegen 20:30 kommen wir am CHILLaros Beach an. Einige „Dauercamper“ haben ihre Wohnwägen am Strand platziert, ein paar Zelte sind aufgeschlagen. Insgesamt für die große Bucht, die eingebettet in schroffe Felsen ist, aber sehr wenig Leute. Es gibt dort seit einer Woche eine kleine Strandbar und wir fragen ob wir mit dem Auto am Strand stehen können. Alles kein Problem, alle sehr gechillt hier. Wir haben ein ruhiges Platzerl auserkoren und hoffen, dass wir uns nicht eingraben. Das Nivellieren des guten Bremis war eine kleine Herausforderung, aber 15 Min. später 

sitzen wir schon gemütlich bei einem Bierchen.

So haben wir uns das vorgestellt! Weils so schön ist, bleiben wir 3 Nächte. 

Dann geht die Erkundungstour weiter….


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